Maibaum gestohlen - Der Handel ging verkehrt

Ein gemütlicher Frühschoppen sollte es werden..

Geworden ist es ein gewaltiger Zeitdruck. Sonntag 8:00 Uhr: Das Pferdegespann, der Seilwindentraktor und die Aufleger fahren in den Forst in Lauterbach zum Aufladen des Baumes auf den Starz - traditionelle Holzbringungsform in Vor-LKW-Zeiten - und sehen keinen Baum mehr. Gestohlen! 

Hektisches Telefonieren, hat sich der Dieb gemeldet? Telefonat mit dem Kommandanten der nächstliegenden Feuerwehr. Kein Ergebnis. Keine Spur. Da kein Angebot auch keine Verhandlung.  Kurzer Entschluss, ein weiterer Baum wird gefällt. In einer Stunde ist er umgeschnitten, bis zur Straße gezogen, entastet, geschält und aufgeladen. 

Ab jetzt "business as" seit 20 Jahren "usual". Pferdegespanntransport über Lauterbach mit Feuerwehrbegleitung nach Kirchdorf. Den abgebrochenen Wipfel ersetzen, Kränze befestigen und Übernahme des Kommandos durch Wolfgang Lacheiner über die 28 Aufsteller aus Feuerwehr, Turnern und Volleyballern. 

Aufstellrekord mit 60 Minuten. Eine Traumkulisse - azurblauer Himmel, Konzert Stadtkapelle, ein Top-Moderator, Rekordkulisse, Prominenz. 

Während des Aufstellens dann die Meldung der Lauterbacher Nachwuchsfeuerwehrler: Wir waren es, aber leider haben wir den Übergabezeitpunkt verschlafen. Emotionen gehen hoch. Dann wird verhandelt. Ein Doppler mehrere Kasten Bier werden von den Dieben bezahlt. Der Handel geht verkehrt. 

Eine gute Story für Moderation und Presse, auch eine Ehre für die Kirchdorfer - so ein Baum ist jemanden es "wert" ihn zu stehlen. Eine gute Werbung für das abendliche Maibaumaufstellen in Lauterbach. Der Spender der zwei Maibäume, die Agrargemeinschaft Kirchdorf, lässt es den Lauterbachern über, den nunmehr überflüssigen Baum zu verwerten und den Erlös der Feuerwehrjugend Kirchdorf zukommen zu lassen.